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von Roel Adam
Das Spiel, "ein poetisches Märchen", angesiedelt zwischen
Wirklichkeit und Traum, handelt von Eifersucht und Emanzipationsversuchen
zwischen Geschwistern.
Die Schwestern Alize und Gwenny begeben sich auf eine phantastische Reise,
um ihr ungeborenes Brüderchen aus dem Bann der Musik zu befreien.
In märchenhaften Bildern erzählt der niederländische Autor
Roel Adam die Geschichte eines durchaus alltäglichen Konflikts:
Rivalität zwischen Geschwistern. Voller Poesie und Leichtigkeit
schildert er abstrakte psychologische Vorgänge so, dass kleine
wie große Zuschauer mitgerissen werden.
Alize | Jutta Hatzold |
Gwenny | Barbara Denk |
Bruder / Cello | Cedrik |
Regie und Bühnenbild | Thomas Eggart |
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Ein poetisches Märchen fürs Auge
Das TiG zeigt das Kinderstück "Über Morgen"
Gröbenzell - Mit Stücken für die Kleinen war das TiG groß geworden - jetzt sollte wieder an die Anfangserfolge angeknüpft werden: Am Samstag Nachmittag war das Kinderstück "Über Morgen" des holländischen Autors Roel Adam die erste Premiere zum 25. Geburtstag des Theaters in Gröbenzell (TiG), am Abend folgte dann die Dürrenmatt-Groteske "Romulus der Große" im Bürgerhaus.
Für alle Menschen ab 5 Jahren - so sieht die Zielgruppe aus, die sich Bühnenbildner und Regisseur Thomas Eggart für seine Neuinszenierung am TiG wünscht. Und für Menschen, die sich von poetischen Bildern verzaubern lassen wollen, möchte man hinzufügen. Denn so wichtig auch der Inhalt von "Über Morgen" sein mag -, er spielt bei dieser Aufführung nur die zweite Rolle. Eggart, von Beruf Ausstatter bei Film- und Fernsehproduktionen, hat einen riesigen roten Sessel auf die Bühne gestellt, auf und neben dem sich alles abspielt: da schlafen und streiten sich die Schwestern Alize (Jutta Hatzold) und Gwenny (Barbara Denk), da muss die Sessellehne als Felswand überwunden werden (Teddy wird abgeseilt!) und schließlich ist der Sessel ein riesiger Baum in einem Urwald.
Während der Sessel also die Hauptrolle spielt, führen sich die beiden Schwestern zunächst gar nicht so schwesterlich auf - schließlich weiß die Ältere alles besser und die Jüngere nimmt sich einfach Freiheiten. Man kennt das ja... Erst die Botschaft, dass ein kleiner Bruder (Cedric Kraus) bald zu den beiden stoßen werde, wirft die herkömmliche Rollenverteilung über den Haufen: Vereinte schwesterliche Macht befreit den Bruder aus dem Bann der Musik. Na, der wird noch sein blaues Wunder auf dem roten Sessel erleben...
Ina Kuegler, Süddeutsche Zeitung, 21. Februar 2005