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von Ingrid Lausund
 
		
			Fünf Schauspieler proben eine Wohltätigkeitsveranstaltung für ein afrikanisches Schulprojekt. 
			Sie sind nicht prominent – aber überaus motiviert. Es soll darum gehen, 
			Spendenbereitschaft zu wecken. Wie aber funktioniert das: Unterhaltsam über Not und Elend in Afrika reden? 
			Sollte man noch einen „echten“ Afrikaner engagieren, damit die Botschaft authentischer rüberkommt? 
  			Natürlich stellt sich auch hier die Konkurrenzfrage: Wer steht gerade im Rampenlicht, und wer 
			bekommt warum welche Rede- und Spielanteile? Wo bleibt bei allem Engagement 
			die Kunst –, und was macht eigentlich die Palme auf der Probebühne?
			Die bitterböse Satire balanciert auf schmalem Grat: Zwischen scharfzüngiger Ironisierung
			von „political correctness“ und Gutmenschentum und der ernsthaften Auseinandersetzung 
			mit Themen wie Güterverteilung und Ausbeutung in einer globalisierten Welt. Intelligent, 
			voll boshaftem Witz, erhellendem Humor und nackter Wahrheit.
		
			Barbara
				Jutta Hatzold
			Eva
				Monika Sailer
			Christine
				Heike Maltan
			Leo
				Günther Bülig
			Rainer
				Barthl Sailer
		
			Regie und BühneThomas Eggart
			
			Co-RegieBarbara Chlumsky / Karin Spangenberg
			Licht und TonMichael Maidl
		
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Heikel und humorvoll
Gelungene Inszenierung von „Jeder rettet einen Afrikaner“ des TiG Theaters
Gröbenzell - … man muss viel lachen, weil manches so absurd und anderes einfach lustig ist. Doch bei aller Zerstreuung versäumt es die Inszenierung nicht, die Ernsthaftigkeit des Themas am Leben zu halten, … man (darf) in Fragen der Menschenrechte und Menschenwürde lachen. Denn wenn das Lachen verstummt, wird einem unweigerlich klar, dass hinter dem Witz bitterer Ernst steckt.
Valentina Finger, Süddeutsche Zeitung, 17. März 2019
Witzig, intelligent, bitterböse
Vor allem aber sozialkritisch – so präsentiert sich das Theater TiG mit seinem neuesten Stück „Benefiz –Jeder rettet einen Afrikaner“
Gröbenzell - … wo hört die Political Correctness auf, wo fängt der Alltagsrassismus an? Darf man über einen rassistisch angehauchten Witz lachen, wenn ihn ein Afrikaner macht?
Wer sich auf einer Theaterbühne mit solchen Fragen beschäftigt, bewegt sich auf dem schmalen Grat zur Grenze des guten Geschmacks oder kann unter Umständen zum Fremdschämen einladen. Doch diese Hürde meistern die fünf TiG-Schauspieler mit souveräner Bravour. Keine Spur von Fremdscham – im Gegenteil … das ist nicht nur überragend gespielt, sondern lässt auch die Grenze zwischen Theater und Realität komplett verschwimmen. Man muss sich als Zuschauer am Ende selbst infrage stellen … das mag manchmal wehtun, regt aber auch dazu an, über sich und seine Einstellung nachzudenken. Dass das Publikum am Premierenabend sich nicht nur bespaßen lassen wollte, sondern auch die Sozialkritik goutieren konnte, zeigte sich am verdienten Applaus.
Andreas Daschner, Münchner Merkur, 19. März 2019