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von Theresia Walser
Betriebsfeiern haben so ihre Tücken, das ist bekannt. Alkohol, allzu freudige Auskunftsbereitschaft
und andere Fallen lauern da, wo jeder versucht, sich von seiner Schokoladenseite zu zeigen. Wenn die Tücke
nicht nur das abendliche Buffet, sondern der eigene Kollege ist, wenn der Chef ebenso schwer einzuschätzen
ist, wie der Sinn der Zusammenkunft, dann ist Vorsicht geboten. Vor allem für denjenigen, der mehr will
als nur seine Interessen wahren. Da wird jede Konversation zum Minenfeld, jede Geste ein Akt der Durchleuchtung.
Die Angestellten eines ominösen Institutes für Sprachsammlung sind bei ihrem Institutsleiter eingeladen.
Doch wer weiß eigentlich so genau, was es mit der zweifelhaften Auszeichnung auf sich hat, die
Herr Fütterer am Ende des Abends zu verleihen verspricht? An dieser Party ist vieles undurchschaubar,
vor allem, als dann noch eine geheimnisvolle Kriegsberichterstatterin das Gartenfest aufsucht.
Ein heiter intriganter Abend, an dem sich die Frage stellt, wer eigentlich welche Fäden zieht …
Iris Schwerdtfeger, Institutssekretärin
Jutta Hatzold
Bernd Fütterer, Institutsleiter
Achim Eckstein
Beate Fütterer, s. Ehefrau
Corinna Westphal
Olga, Mitarbeiterin
Uta van Miltenburg
Robert Mückenmüller, Mitarbeiter
Thomas Höltzel
Susanne Mückenmüller, s. Ehefrau
Ingrid Prinz
Helga Kanopke, Mitarbeiterin
Barbara Denk
Herr Jossi
Ingo Jergens
Herr Sommer
Martin Weidmann
Die Kriegsberichterstatterin
Barbara Chlumsky
Regie und BühnenbildThomas Eggart
Technik: Günther Bülig, Janes Stockhammer
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Gartenparty mit Heckenschützin (Auszug)
Leicht hat es sich Regisseur Thomas Eggart damit nicht gemacht. Aber auf seine Darsteller kann er sich verlassen.
Gröbenzell - … Unter einer Schicht aus Wortwitz und Weisheiten verbirgt sich ein tiefgreifender sozialer Spiegel, der die Regellosigkeit eines Krieges auf das Gegeneinander im menschlichen Alltag überträgt. Die Schlachten der Mitarbeiter sind geprägt von Nervenzusammenbrüchen und Intrigen, volltrunkenen Geständnissen und umgestoßenen Gläsern, bis am Ende der unvermeidliche Kollateralschaden entsteht. Das aktuelle Stück ist kein Dauerlacher, hat aber durchaus seine komischen Hochs, die dem tiefsinnigen Grundgedanken ein gutes Quantum Kurzweil einhauchen. Und weil Theresia Walser ihre Figuren ebenso eigensinnig zeichnet wie sie von den TiG-Darstellern interpretiert werden, wundert es auch nicht, dass sich eine davon mitten im Stück trotz Rauchverbot eine Zigarette anzündet. Im Krieg und auf der Bühne ist eben alles erlaubt.
Valentina Finger, Süddeutsche Zeitung (FFB), 27. Februar 2013